Nicht genug Rettungsschwimmer

Zu Beginn des Jahres 2025 tritt die Konferenz der Bürgermeister der venezianischen Küste mit einem alarmierenden Thema zusammen: Der akute Mangel an Rettungsschwimmern stellt die Vorbereitung auf die kommende Tourismussaison vor große Herausforderungen. Bereits in der vergangenen Saison fehlten mehr als 500 Rettungskräfte, und die aktuelle Schätzung für 2025 liegt bei einem Bedarf von 600 weiteren Kräften. Die Region steht, neben dem Problem, dass es nicht genug Rettungsschwimmer gibt, vor weiteren Herausforderungen.

Altersgrenze verschärft Personalknappheit

Ein zentraler Aspekt, der die Situation erschwert, ist das Ministerialdekret 85/2024. Dieses schließt Personen über 50 Jahre explizit von der Tätigkeit als Rettungsschwimmer aus. Zudem müssen aktive Kräfte alle fünf Jahre körperliche Prüfungen ablegen, um weiterhin arbeiten zu dürfen. Diese Vorgaben verschärfen die ohnehin bestehende Problematik, die durch demografische Veränderungen und die anhaltende Krise im Bereich der Saisonarbeit noch verstärkt wird.

Roberta Nesto, Bürgermeisterin von Cavallino-Treporti und Präsidentin der Bürgermeisterkonferenz, zeigt sich besorgt: „Die Schwierigkeiten, ausreichend Personal zu finden, sind alarmierend. Die demografischen Entwicklungen und der Rückgang von Saisonarbeitskräften stellen uns vor große Herausforderungen.“ Bereits im Oktober 2024 wurde dieses Thema während des „Summit del Mare“ in Bibione intensiv diskutiert.

Weitere Herausforderungen durch Infrastrukturprobleme

Neben dem Personalmangel sorgen die Bauarbeiten an der Luegbrücke, einem wichtigen Autobahnabschnitt in Österreich, für Zusätzliches Kopfzerbrechen. Die Arbeiten, die am 1. Januar 2025 begannen, beeinträchtigen die Anreise vieler Touristen aus Deutschland und anderen deutschsprachigen Ländern. Christofer De Zotti, Bürgermeister von Jesolo, erklärt: „Die Schließung des Brenners für den Verkehr stellt eine strategische Herausforderung für den Tourismus dar. Wir müssen uns auf neue Märkte konzentrieren, insbesondere auf jene in Osteuropa, um den potenziellen Rückgang auszugleichen.“

Vorsprung durch Kooperation

Trotz der Herausforderungen sieht sich die venezianische Küste gut aufgestellt. Die Region hat sich proaktiv mit Themen wie der Umsetzung der Bolkestein-Direktive auseinandergesetzt. „Unsere Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren gibt uns die Zuversicht, weiterhin führend im europäischen Tourismus zu bleiben. Die Zahlen sprechen für uns“, so De Zotti weiter. Dennoch appellieren die Verantwortlichen an die nationalen Behörden, dringend Lösungen für die infrastrukturellen und arbeitsrechtlichen Probleme zu finden.

Die kommende Saison wird zeigen, ob die Region den Herausforderungen gewachsen ist. Klar ist jedoch, dass sofortige Maßnahmen erforderlich sind, um den Tourismus, eine der wichtigsten Einnahmequellen der Region, zu sichern.

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