Protest gegen Bezos-Hochzeit

Protest gegen Bezos-Hochzeit: Aktivisten setzen Zeichen in Venedig

Am heutigen Morgen haben Aktivisten der Plattform „No Space for Bezos“ in Venedig für Aufsehen gesorgt. Die Gruppe entrollte ein großes Banner mit dem Namen „Bezos“ und einem riesigen X am Glockenturm von San Giorgio. Hinter der Aktion stehen venezianische Kollektive. Sie protestieren gegen die geplante Hochzeit des amerikanischen Milliardärs Jeff Bezos in der Lagunenstadt.

Die Aktivisten fordern die Bevölkerung auf, am Freitag, den 13. Juni, um 18 Uhr auf dem Campo San Giacometo in Rialto zu demonstrieren. Sie wollen damit ein Zeichen gegen die private Großveranstaltung setzen, die vom 24. bis 26. Juni stattfinden soll. Für die Hochzeit plant die Stadt umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen und ein großes Polizeiaufgebot.

In einer öffentlichen Mitteilung kritisieren die Kollektive die zunehmende Kommerzialisierung Venedigs. Sie lehnen die Idee ab, die Stadt regelmäßig für exklusive Events zu vermieten. Besonders im Fokus steht Jeff Bezos selbst. Die Aktivisten werfen ihm vor, ein Geschäftsmodell zu vertreten, das die Klimakrise verschärft. Sie prangern die hohen Emissionen der globalen Logistik an. Außerdem verurteilen sie die schlechten Arbeitsbedingungen und die Einschränkung von Gewerkschaftsrechten in seinem Konzern.

Die Bürgermeisterin von Venedig reagierte schnell und deutlich. Während einer Konferenz auf dem Markusplatz bezeichnete sie die Aktivisten als „gewalttätige Minderheit“. Sie warf den Gruppen vor, nur nach öffentlicher Aufmerksamkeit zu suchen. „In welcher anderen Stadt gründet man ein Komitee gegen die Hochzeit einer so bedeutenden Persönlichkeit? Ich schäme mich für diese Leute“, erklärte sie gegenüber Journalisten. Die Bürgermeisterin warnte außerdem, dass die Proteste Bezos abschrecken könnten. Ein solcher Rückzug würde der Stadt schaden, so ihre Einschätzung.

Der Konflikt um die Hochzeit zeigt deutlich, wie gespalten die Meinungen in Venedig sind. Viele sehen in den Großveranstaltungen eine Belastung für die Stadt. Andere hoffen auf internationalen Glanz und wirtschaftliche Vorteile. Sicher ist: Die Debatte um Venedigs Zukunft wird noch lange andauern.

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