Venedig und Chioggia bereiten sich auf den Start der Kreuzfahrtsaison am 22. März 2025 vor. Kreuzfahrtsaison in Venedig beginnt am 22. März. Den Auftakt macht die „Viking Star“ in Fusina. Prognosen gehen von insgesamt 644.000 Passagieren und 514 Anläufen aus, was eine Steigerung gegenüber den 634.000 Passagieren und 492 Anläufen des Vorjahres bedeutet. Die Vorjahreszahlen sind hier zu finden: 550.000 Kreuzfahrtpassagiere im Jahr 2024. 25 Reedereien bringen in dieser Saison 50 Kreuzfahrtschiffe nach Venedig, darunter vier, die erstmals die Stadt anlaufen. Über 95 % der Kreuzfahrten erfolgen im „Homeport-Modell“, bei dem Passagiere in Venedig ein- oder aussteigen. Der Markt für Luxus-Kreuzfahrtschiffe wächst um 16 %.
Kreuzfahrtsaison in Venedig beginnt am 22. März
Erstmals bleibt der neue Terminal in Fusina das ganze Jahr über in Betrieb. Die Hafenbehörde ließ dafür wichtige Baggerarbeiten durchführen, während die zuständigen Behörden die Vorschriften aktualisierten. Die Venezia Terminal Passeggeri (VTP) investierte fünf Millionen Euro in den Ausbau des Anlegebereichs und etablierte Fusina als Standort für Luxusliner. Weitere Anlegepunkte verteilen sich über Porto Marghera, San Basilio, Marittima und Chioggia. Die kleineren Schiffe mit bis zu 25.000 Tonnen Bruttoregistertonnen nutzen dabei vorrangig Marittima.
Langfristige Investitionen und Wachstum
Die VTP plant zwischen 2025 und 2036 Investitionen von 28,6 Millionen Euro. Diese Mittel fließen in die Fertigstellung des Terminals in Fusina, die Modernisierung der Infrastruktur am Nordkanal und die Anpassung der Anlegestellen in Marittima an neue Schiffsgenerationen. Laut VTP-Präsident Fabrizio Spagna zeigt das Konzept eines dezentralen Kreuzfahrtsystems erste Erfolge. Dieses Modell soll mit der Stadt und dem Frachtverkehr harmonieren.
Nach dem Einbruch im Jahr 2021 wächst der Kreuzfahrttourismus wieder. Hafenpräsident Fulvio Lino Di Blasio kündigte den Bau eines neuen Passagierterminals am Nordufer des Industriekanals in Marghera an. Zwei 300-Meter-Liegeplätze sollen dort entstehen. Nach Abschluss der Bauarbeiten und weiterer Instandhaltungsmaßnahmen soll die Zahl der Kreuzfahrttouristen bis 2027 auf eine Million steigen. Dabei stehen Umwelt- und Stadtverträglichkeit im Fokus.
Neue Entwicklungen und Herausforderungen
2019 besuchten noch zwei Millionen Kreuzfahrttouristen die Lagune. Roberto Rossetto, Präsident der Lagunenbehörde, sieht das neue Ziel von einer Million Passagieren als besseren Kompromiss für den Schutz des Ökosystems. Die Gesetzesänderungen von 2021, die große Kreuzfahrtschiffe aus dem Markusbecken verbannten, führten zu einer Neustrukturierung der Anlegepunkte.
Die italienische Regierung investiert rund 400 Millionen Euro in die Infrastruktur Venedigs. Verkehrsminister Edoardo Rixi betont die Bedeutung der Stadt als wichtiger Knotenpunkt für den Schiffsverkehr im Mittelmeer. Auch die Region Venetien freut sich über das Wachstum der Branche. Regionalministerin Elisa De Berti sieht darin eine Bestätigung für die zentrale Rolle Venetiens im Tourismus. Die Hafenbehörde legt großen Wert auf Sicherheit, wie Direktor Filippo Marini erklärt. Dank der Lotsen-, Schlepp- und Anlegedienste sollen Schiffsbewegungen effizient und sicher verlaufen.
Chioggia bekommt weniger Kreuzfahrtschiffe
Die neue Saison verlagert den Schwerpunkt stärker nach Venedig. Chioggias Bürgermeister Mauro Armelao äußerte sich erfreut über das Gesamtwachstum, bedauert aber den Rückgang der Anläufe in seiner Stadt von 33 auf voraussichtlich 18. Er plant Gespräche mit VTP, der Hafenbehörde und den Agenturen, um wieder 30 bis 35 Kreuzfahrten pro Jahr nach Chioggia zu bringen.
Venedigs Vizebürgermeister Andrea Tomaello betont die wirtschaftliche Bedeutung des Hafens für die Region und das ganze Land. Eine nachhaltige Entwicklung der Kreuzfahrtindustrie sei essenziell. Um Massentourismus zu vermeiden, soll Venedig wieder zum führenden Homeport Italiens werden. Dazu gehören bessere Infrastruktur, verteilte Anlegestellen und regelmäßige Instandhaltung der Wasserwege.