Der österreichische Automobilclub ÖAMTC empfiehlt, die Belege der italienischen Maut 10 Jahre aufzubewahren. Warum das so ist und was es zu beachten gilt, erfährst du in diesem Artikel.
Das italienische Mautsystem
Das italienische Mautsystem ist überwiegend ein geschlossenes Mautsystem. Das bedeutet, bei Befahren der Autobahn zieht man ein Ticket und bei Verlassen der Autobahn wird die streckenabhängige Maut berechnet. Dies geschieht bei einem Kassenhäuschen oder, je nach gewählter Spur, auch bei einer automatisierten Kasse oder über die Telepass-Spur.
Probleme mit der italienischen Maut
Zu Problemen kann es führen, wenn man die falsche Spur gewählt hat oder die Karte nicht akzeptiert wird oder ähnliches. Wählt man beispielsweise die Telepass-Spur und der Schranken öffnet sich trotzdem, hat man sich die Maut natürlich NICHT gespart, sondern muss diese am Punto Blu nachzahlen. Dies ist innerhalb von 15 Tagen ohne Aufschlag möglich. Wer diese Frist versäumt, riskiert eine hohe Nachforderung der Mautgebühren, teilweise Jahre später.
Wann öffnet sich der Schranken?
Üblicherweise öffnet sich der Schranken nur, wenn die Maut ordnungsgemäß bezahlt wurde. Teilweise wird aber auch der Schranken geöffnet, um einen Rückstau auf die Autobahn zu verhindern. In solchen Fällen, ist unbedingt der Punto Blu aufzusuchen.
Wann verjährt die Forderung aus der italienischen Maut?
Nicht ordnungsgemäß bezahlte Mautgebühren können in Italien bis zu 10 (!) Jahre nachgefordert werden und verjähren erst nach Ablauf dieser Zeit. Aktuell sind die Juristen vom ÖAMTC mit einer Vielzahl an Anfragen ihrer Clubmitglieder konfrontiert, die eine Mautforderung beispielsweise aus dem Jahr 2015 über ein Inkassobüro bekommen haben. Diese Nachforderungen sind zumeist Beträge zwischen 10 und 130 Euro und sollten umgehend bezahlt werden. Außer man kann die Bezahlung der Maut nachweisen, dies geht in der Regel allerdings nur mit dem Mautbeleg.
Empfehlung: Mautbelege aufbewahren
Daher empfehlen die Verkehrsexperten, die Mautbelege 10 Jahre aufzubewahren um im Falle des Falles eine eventuell ungerechtfertigte Forderung bestreiten zu können.
Gibt es eine Alternative zu den Mautbelegen?
Ja. Es kostet zwar eine Jahresgebühr und auch einen kleinen Mautaufschlag von 5 %, jedoch kann man mit dem Telepass (kleines elektronisches Gerät) auch sehr viel Zeit sparen, indem man den Stau vor der Mautstation umgeht und die Telepass-Spur nutzt. Dies kann im Urlauberverkehr mit gelangweilten Kinder im Auto durchaus rettende Minuten bedeuten, denn die Telepass-Spur beginnt teilweise mehrere hundert Meter vor der Mautstation. Und auch das Problem mit den fehlenden Belegen gehört der Vergangenheit an, da die Mautgebühr bequem abgebucht wird. Vertragspartner ist ein junges Startup-Unternehmen aus Rosenheim. Den Artikel über den Telepass kann man hier nachlesen: Stau sparen mit der Mautbox – jesolo-magazin.com